Queerbezüge – Ein interdisziplinäres Interview zu Queerness und Queernesforschung im Benelux-Raum

Inhaltsverzeichnis

Diversität im Bereich sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität gewinnt in gesellschaftlichen Diskursen zunehmend an Bedeutung. Der Begriff Queerness steht dabei inzwischen auch für einen interdisziplinären Forschungsansatz zu sozialem Status und Sichtbarkeit, wobei die Benelux-Länder historisch wie gesellschaftlich herausragende Rollen einnehmen. Ein Impuls-Interview mit drei Expert*innen.

Der erste April 2001 war ein historischer Tag für die Niederlande. Aber nicht bloß für die Niederlande – zum ersten Mal in der Geschichte der Moderne konnten gleichgeschlechtliche Paare legal heiraten. Nur zwei Jahre später legalisierte Belgien die gleichgeschlechtliche Ehe als zweites Land der Welt. Luxemburg erlaubte die gleichgeschlechtliche eingetragene Lebenspartnerschaft ab 2004 sowie Heirat ab 2014. Scheinbar wurden die Benelux-Länder in den frühen 2000er Jahren zu Vorreitern in Bezug auf die Gelichstellung von homosexuellen Menschen. Historische Ereignisse, wie die Dekriminalisierung von homosexuellen Handlungen im Jahr 1794 in sowohl Belgien als auch Luxemburg lassen zudem immerhin dem Anschein nach vermuten, dass eine solche Stellung bereits zuvor bestanden haben könnte.

Um einen Eindruck von der Gewordenheit dieser herausragenden Stellung der Benelux-Länder hinsichtlich des Status queerer Menschen zu gewinnen und einen Einblick in den Forschungsstand zu geben sowie Impulse für weitergehende Untersuchungen mit interdisziplinärem Fokus anzuregen, haben drei Redaktionsmitarbeiter*innen des BeneluxNets (Jule Aufderbeck, Vincent Liechty und Simon Luca Wellner) ein Interview mit drei Expert*innen geführt. Im Gespräch waren Dr. Marijke Huisman, Historikerin an der Universität Utrecht, Dr. Elwin Hofman, ebenfalls Historiker an der Universität Utrecht sowie Dr. André Melzer, Psychologe an der Universität Luxemburg.

Begriffsklärung

Der Begriff Queerness wurde ursprünglich als Beleidigung rechts-konservativer Lager für Mitglieder der LGBT+-Community verwendet (LesbianGayBisexualTransgender). In der jüngsten Geschichte wurde der Begriff von Mitgliedern der Community als emanzipatorischer Kampfbegriff übernommen und dient in der jüngeren historischen sowie psychologischen und soziologischen Forschung als Überbegriff um sich dem Thema sexueller und geschlechtlicher Diversität anzunähern.

Gesamt-Podcast

Alle Einzelfolgen der Reihe

Picture of Simon Wellner

Simon Wellner

Weitere Artikel zum Thema